Der Roman „Tantura“ beginnt mit dem Leben seines Helden „Younis“, eines jungen Mannes aus einem kleinen Dorf an der türkisch-syrischen Grenze. Er wächst in einem konservativen, gelehrten Umfeld auf und besucht die Umayyaden-Moschee in Damaskus, um zu studieren.
Das Leben des Helden beginnt, als er nach dem plötzlichen Tod seines Vaters gezwungen ist, in sein Dorf zurückzukehren, um den Familienbauernhof zu bewirtschaften. Der Roman erzählt von Younis' Liebesgeschichte mit Mayar, einem Mädchen, das er seit seiner Kindheit kannte. Nach der Heirat erfüllte er sein Versprechen mit der Pilgerfahrt Hadsch.
Während seiner Hadsch-Pilgerreise erkrankte seine Frau schwer, was ihn zwang, sich in der Gegend von Qa'a al-Hajj in Al-Ula niederzulassen. Nach dem Tod seiner Frau suchte er in Al-Ula nach einem neuen Leben. Er fand Al-Ula als einen Ort mit reicher Geschichte und Zivilisation vor, wo ihn die jahrtausendealten Monumente faszinierten.
Seine Entdeckungsreise begann in der Region Al-Hijr, Jabal Ikmah und Dadan, wo er auf Felszeichnungen und Gräber vergangener Zivilisationen stieß. Er erfuhr mehr über das Leben dieser großen Zivilisationen, die in der Region mit Hilfe der Bevölkerung von Al-Ula und seiner Anwesenheit bei Besuchen ausländischer Forscher in der Region florierten.

Younis wusste wenig über diese Zivilisationen, doch mit der Zeit begann er, tiefer in die Geschichte der Nabatäer, Lihyaniten, Dadaniten und anderer Völker einzutauchen, die dieses Land geprägt hatten. Er hörte auch Volkserzählungen der Bewohner von Al-Ula über Dschinns und Geister, die in den Bergen und Friedhöfen lebten. Dies weckte seine Leidenschaft für diesen Ort und seine Neugier, die Geheimnisse dieser alten Region zu entdecken.
In Al-Ula waren es nicht nur die Ruinen, die Yunus‘ Aufmerksamkeit erregten, sondern auch der Umgang der Menschen mit ihnen und die Bewahrung ihrer alten Traditionen, die Modernität mit Tradition verbinden.
Younis saß mit den älteren Menschen in der Altstadt zusammen, die ihm viele Geschichten erzählten, darunter auch die vom Tantura-Platz, der Sonnenuhr, die die Menschen von AlUla seit der Antike verwenden, um die Jahreszeiten zu bestimmen und Wasser unter den Bauern zu verteilen.
Diese Geschichten dienten als Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart und gaben Younis das Gefühl, dass AlUla nicht nur eine antike Stadt war, sondern ein lebendiges Zeugnis der Abfolge der Zivilisationen und der Erneuerung des Lebens.
Der Roman präsentiert eine Mischung aus traditionellem Alltagsleben und dem Leid, das die Charaktere unter harten Umständen ertragen müssen. In einem breiteren Rahmen beleuchtet der Roman soziale Themen wie traditionelle Ehen, Stammeskonflikte und den Druck konservativer Gesellschaften, die die Entscheidungen und Handlungen der Charaktere beeinflussen. Der Roman ist durchsetzt mit wunderschön beschriebenen Naturszenen, die die topografische Vielfalt und die verschiedenen Bauernhöfe zeigen und zudem Volkskultur mit religiösen Werten verbinden.
Der Roman ist nicht nur die Geschichte eines einzelnen Menschen, sondern vielmehr ein Spiegelbild der Realität einer Gesellschaft, die von Traditionen und sozialen Unterschieden geprägt ist, die das Leben ihrer Figuren bestimmen. Der Roman endet mit einer Überraschung, mit der der Leser nicht gerechnet hat!


















